Mauersegler

Mauersegler

Von dir zu hören, dir Sommerbild,
an dich erinnert ermahnt zu werden,
verwundert im Wissen, im Irrtum,
der du im Singular bist wie im
Plural, in diesem aber erkannt

mit Erstaunen, ich sage: mit Demut,
und deshalb suchen wir dich
vor dem blaueren Himmel, die Erwartung
im Blick und die Sehnsucht, wissend
vom schnelleren Sein, die Bewegung

am Himmel, ein Schwirren und
Flitzen, spitzes Geschrei, doch besticht
deine Form, die Gestalt und der Flug,
auch wie du lebst, und sagte ich schon:
schnell – oder verflog es mir durch

die heftig bewegten Bilder bereits
im Versuch, dir zu folgen – als
Blick aufmerksam erwartend,
im raschen, zu raschen Flügelschlag fast,
mit der Liebe zum helleren Himmel,

im Verein mit den anderen auch,
ein wirrer, ein jagender Schwarm,
fast zu klein für den Namen,
ein Grüppchen vielleicht, spielt
mit den Schatten, den Lüften,
dem Traum aller Tage,

unfassbar im Wenden, im Drehen,
im Stürzen und da- und dorthin
Verschwinden, in den Wolken manch-
mal oder im Dunst, im entfernteren
Sehen, das meine Augen verläßt.

Und doch aus dem Nichts seid
ihr da – und Momente nur bleiben,
euch zu erfassen im Tempo, im
Hasten, der Wildheit, im Jetzt, bleibt
zurück das Erstaunen, das Rätsel.

Am anderen Tag aber sucht
und wartet mein Auge vergeblich:
fort seid ihr schon und entschwunden!
Mit der Ruhe täuscht uns die Leere,
verwehen soeben eure Spuren im Wind.